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Open Source Software im Unternehmen: Was Sie wissen sollten

Geschrieben von Thomas Ziegert | Nov 25, 2025 2:13:51 PM

Open Source Software begegnet Ihnen überall, auch wenn Sie es vielleicht nicht direkt bemerken. Der Webserver, auf dem Ihre Website läuft? Vermutlich Open Source. Die Datenbank hinter Ihrer Warenwirtschaft? Oft Open Source. Selbst in kommerzieller Software stecken heute Open-Source-Komponenten.

Für kleine und mittelständische Unternehmen stellt sich die Frage: Lohnt sich der Einsatz von Open-Source-Lösungen? Die kurze Antwort: In vielen Fällen ja. Die längere Antwort liefert dieser Artikel, also nehmen Sie sich einen Kaffee und lassen Sie uns in die wichtigsten Aspekte rund um Open Source eintauchen: 

Die wichtigsten Fragen zu Open Source beantwortet

Was ist Open Source?

Open Source heißt zunächst: Der Quellcode einer Software liegt offen. Jeder kann ihn einsehen, prüfen und (je nach Lizenz) auch anpassen. 

Das Gegenteil von Open Source Software ist “proprietäre Software”, bei der nur der Hersteller Einblick in den Code hat.

Wichtig: Open Source bedeutet nicht automatisch kostenlos. Viele Anbieter finanzieren sich über Support, Hosting oder Enterprise-Versionen. Sie zahlen also nicht für die Lizenz, sondern für die professionelle Betreuung, die Unternehmen dazu anbieten

Ist Open Source sicher?

Diese Frage hören wir oft. Die Antwort ist differenziert: Open Source kann sehr sicher sein, gerade weil viele Augen auf den Code schauen. Sicherheitslücken fallen schneller auf und werden oft zügig geschlossen.

Aber: Sie brauchen jemanden, der Updates einspielt und die Software wartet. Eine veraltete Open-Source-Installation ist genauso gefährlich wie veraltete kommerzielle Software. Der Unterschied liegt in der Verantwortung: die liegt bei Ihnen, nicht beim Softwarehersteller.

 

Warum nutzen Unternehmen Open Source Software?

Die Gründe sind vielfältig:

Unabhängigkeit: Sie binden sich nicht an einen einzelnen Anbieter. Wenn ein Hersteller seine Software einstellt oder die Preise erhöht, sitzen Sie nicht in der Falle.

Transparenz: Sie können nachvollziehen (oder nachvollziehen lassen), was die Software tut. Gerade bei datenschutzkritischen Anwendungen ein Vorteil.

Anpassbarkeit: Ihre Anforderungen ändern sich? Open Source lässt sich oft flexibler anpassen als Standardsoftware.

Community: Hinter vielen Open-Source-Projekten steht eine aktive Gemeinschaft, die Probleme löst, Erweiterungen entwickelt und Wissen teilt.

Vorteile und Risiken von Open-Source-Software im Überblick

Die Vorteile:

  • Kostenkontrolle: Keine Lizenzgebühren pro Arbeitsplatz. Sie zahlen für das, was Sie wirklich brauchen, meist also Support und Wartung.

  • Langlebigkeit: Gute Open-Source-Projekte überleben oft ihre kommerziellen Konkurrenten. Sie sind nicht vom Geschäftsmodell eines einzelnen Unternehmens abhängig.

  • Keine Vendor-Lock-ins: Sie können theoretisch den Anbieter wechseln oder die Software selbst weiterbetreiben. Diese Freiheit hat ihren Wert.

  • Schnelle Innovation: Die Community entwickelt kontinuierlich weiter. Neue Features kommen oft schneller, als bei kommerziellen Lösungen.

Die Herausforderungen:

  • Support ist nicht garantiert: Bei freier Software gibt es keine Hotline. Sie brauchen entweder eigene Expertise oder einen verlässlichen Partner.

  • Wartung liegt bei Ihnen: Updates spielen sich nicht von selbst ein. Jemand muss sich kümmern.

  • Auswahl überfordert: Es gibt oft mehrere Lösungen für ein Problem. Die richtige zu finden, braucht Erfahrung.

  • Versteckte Kosten: "Kostenlos" heißt nicht "umsonst". Einrichtung, Anpassung und Betrieb kosten Zeit und damit Geld.

Praxisnutzen: Wann macht Open Source Sinn?

Open Source eignet sich besonders gut für:

Infrastruktur und Basiskomponenten:
Webserver (Apache, nginx), Datenbanken (PostgreSQL, MariaDB), Betriebssysteme (Linux). Hier ist Open Source oft der Industriestandard.

Standardaufgaben mit klaren Anforderungen:
E-Mail-Server, Dokumentenmanagement, Content Management Systeme. Die Lösungen sind ausgereift und gut dokumentiert.

Individuelle Anforderungen:
Wenn Sie Software an Ihre Prozesse anpassen wollen, statt Ihre Prozesse an die Software. Open Source gibt Ihnen diese Flexibilität.

Fazit: Open Source ist eine echte Option

Open Source ist kein Nischenthema mehr. Viele Unternehmen setzen erfolgreich auf quelloffene Lösungen, oft ohne es bewusst zu merken. Die Technologie ist ausgereift, die Lösungen sind professionell.

Entscheidend ist: Sie brauchen Know-how. Entweder im eigenen Team oder durch einen verlässlichen Partner. Denn auch freie Software läuft nicht von allein.

 

FAQ: Häufige Fragen zu Open Source Software